Tag 1:
Nach einer ziemlich schlaflosen Nacht - der Idiot unter mir schnarchte lauter als die Dezibelangabe meiner Ohrenstöpfel erlaubt, die Tussi, die nachts um 1 reinkam, meinte das Licht anmachen zu müssen statt ne Taschenlampe zu benutzen wie alle anderen auch - klingelte dann doch schon um Viertel 6 der Wecker.
Abholen zwischen halb 6 und 6 - war dann Viertel 7, Mist ;-) Schnell war unsre Gruppe vollständig, ein Team von vier Mädels, Raelee aus Australien, Frieda und Victoria aus ScChweden und ich, alle ziemlich im gleichen Alter. Dazu vier Porter (einer davon auch Koch), zwei Guides Carlos und Saul und der Fahrer. Wir verstanden uns gleich von Anfang an ganz gut, konnte lustig werden. Nach eineinhalb Stunden Fahrt gabs ne Pause und ein Frühstück, dann gings weiter zum Startpunkt. Dort lagerten schon einige Gruppen und versuchten ihr Gepaeck irgendwo zu verstauen. Ich war schon mal ganz froh darüber, dass ich mir den Luxus eines "halben" Porters gegönnt hatte, so konnte ich meinen Schlafsack und eine weitere Tüte abgeben statt eine Schlafmatte aufgeladen zu bekommen. Auch die Entscheidung für einen Trekkingstab sollte sich noch als supertoll herausstellen (danke, Karsten...)
Die Porter rannten los, kaum waren sie beladen. Und beladen ist der richtige Ausdruck, mein großer Backpackerrucksack ist Mini dagegen, mit bis zu 25kg sind die unterwegs, teils in Sandalen und dann überholen sie dich, wenn du schnaufend am ersten Hügel hängst. Wirklich wahr, Respekt! Früher war das Gewicht übrigens nicht begrenzt, so dass manche mit 50-60kg unterwegs waren! Wir waren dann auch startklar und es ging zum Checkpoint, Ticketkontrolle und der erste von 5 Stempeln in den Pass ;-) Nach einer kleinen Steigung zu Beginn gings relativ ebenerdig, erst kurz vor der Mittagspause gings einmal steil bergauf. Schnaufend und schwitzend kamen wir an und wurden schon erwartet: Das Essenszelt stand inkl. Stühlen und Tisch, unser Kellner-Porter erwartete uns mit was pappsüßem zu trinken. Die Sonne brannte und der Bach direkt nebenan lud zum Fußbad ein (Eis!!!)
Nach kurzer Entspannung gab dann Lunch, Suppe und Reis mit Kartoffeln und verschiedenem Gemüse, superlecker! Nach nem Tee und ner kurzen Siesta gings dann weiter, die erste echte Steigung stand uns bevor. Man sah sie schon von weitem, eine diagonale Linie am nächsten Berg. 15 Min später hatten wir sie schon geschafft. Etwas tot gabs ne kurze Rast: "Morgen gehts 5h so bergauf!", meinte unser Guide zu allgemeinen Freude... Den restlichen Tag gings mehr ab- als aufwärts und meistens ziemlich gradeaus, insg. waren es 9km. Als wir gegen halb 5 im Camp ankamen, standen unsre Zelte schon und wir konnten direkt einziehen. Kurz darauf gabs Tee, Kakao und Popcorn, wenig später Abendessen, wie immer mit Suppe und Hauptspeise und Tee danach. Und wie immer superlecker! Um kurz vor 8 fielen wir dann in die Schlafsäcke, der naechste Tag sollte immerhin der hrteste werden...
Tag 2:
Weckruf mit Tee um halb 6, ja ihr lest richtig, Coca-Tee ans Bett - äähh Schlafsack!!! Ich hatte ziemlich gut geschlafen und fühlte mich fit für den Tag. Um 6 gabs Frühstück mit Omelette, Porridge (hatte ich noch nie, aber entgegen meiner Erwartungen wars voll lecker gemacht) und Brötchen. Gut gestärkt konnten die 5h und 1000 Höhenmeter kommen (und wir sprechen hier nicht von Start auf Meereshöhe und dann hoch, sondern wir waren schon auf 3200m...). Nachdem wir unsere Porter vorgestellt bekamen und umgekehrt, zogen wir los und passierten um 8 den Checkpoint (2. Stempel). Saul verließ uns hier, um in Machu Picchu wieder zu uns zu stoßen.
Die Sonne kam raus und wir waren guter Dinge. Das erste Drittel sollte 1 1/2 Stunden dauern, wobei wir nicht aufeinander warten sollten, sondern jeder musste sein eigenes Tempo finden. Ich startete langsamer als die anderen und versuchte ein erträgliches Tempo zu finden. Die teilweise sehr großen Stufen machten das nicht gerade einfach, doch es gelang mir ganz gut und ich konnte bald mit Raelee an unsren Nordlichtern vorbeiziehen. Nach je ca. 20 Min. machte ich ne kurze Pause, aber meist nur 1-2 Min., da ich mich nach längeren Stopps immer ziemlich matschig fühlte. Dies war die richtige Entscheidung, schon nach gut einer Stunde stand ich völlig unerwartet am ersten Lager, wo ein paar Frauen Getränke und Süßigkeiten verkauften (die sie nur mit ein paar Lamas dort hoch bringen mussten!!! Sie selbst schlafen auch unten im Dorf...) Ein Hoch auf meinen Camel-Pack, dadurch hatte ich 3l aufm Rücken und musste zum Trinken nie meinen Rucksack aufmachen ;-) Nach ca. 10 Min waren auch die beiden anderen da. Das zweite Drittel sollte das härteste werden, 2h, größtenteils hohe schiefe Felsstufen. Ok, los gehts, in meinem gleichmäßigen Tempo stapfte ich los. Und unglaublich, nach 1h war ich am nächsten Stop angelangt! Ich konnte es kaum glauben, aber alle um mich herum bestätigten es mir grinsend. Hier war der letzte Halt, um etwas zu kaufen, das Geld wurde zusammengelegt und für den Abend eine Flasche Rum gekauft ;-) Auf ins letzte Drittel, man konnte den Pass schon sehen, er schien mir unglaublich weit weg. Nach einem verhältnismäßig leichten Anfang, musste man sich das Ende wirklich hart erkämpfen. Den Pass immer vor Augen, das war auch gut so. Etwa 10 Min. vorm Ziel konnte ich die Leute oben jubeln hören, immer wenn einer ankam. Das Grinsen machte sich in meinem Gesicht breit und ich stapfte weiter. Und schließlich, um Punkt 12, war ich oben! Das geilste Gefuehl überhaupt, 4200m, hart erkämpft! Und das in 4 statt 5h, inkl Pausen. Nachdem die anderen auch da waren, die obligatorischen Fotos gemacht waren, Patchamama ein Opfer gebracht wurde und wir alle einen Schluck aus unsrer Rumflasche genommen hatten ;-), gings abwärts, gut 1 1/2h zum nächsten Camp. Auch hier war der Stock Gold wert! Und so fiel ich um 2 in mein Zelt, wir hatten es geschafft, Tag 2 war erledigt! Dann folgte das üblich, Mittagessen, kalte Dusche (eiskalt, mein Kopf ist erfroren), chillen, Tee und Kakao, diesmal aber mit Rum ;-) und Abendessen. Etwas später, gegen 9 fielen wir wieder in die Schlafsäcke, die Nacht sollte kälter werden, aber mit meiner Ausrüstung null Problem.
Tag 3: Der längste mit 16km. Es ging wieder los wie an Tag 2, aber zum Frühstück erwartete uns mal wieder eine neue Überraschung: Hatte unser Koch es irgendwie geschafft, auf seinem Campingkocher eine Torte zu backen! Inkl. Deko natuerlich! Sehr lecker, allerdings rächte sie sich etwas, es ging die ersten 2 Stunden bergauf... Aber gut, uns konnte nichts mehr schocken. Zwischendurch gabs auch noch eine Inkaruine und eine Lagune. Bald erreichten wir den 2. Pass, danach gings abwärts, vorbei an einigen Ruinen zum Camp, das wir schon um 11 erreichten und wo wir wieder erwartet wurden. Nachmittags gings nochmal eine Stunde mehr oder weniger bergauf, dann nur noch steil abwärts. Es sollte sich heute früh rächen...
Nach der letzten und größten Inkastätte vor Machu Picchu erreichten wir unser Camp, uns sollten nur noch 2h vom Ziel trennen. An dem Tag wäre ich auch keinen Schritt mehr gelaufen... Während wir beim Tee sassen, gings los, es schiffte wie aus Eimern. Ganz wohl war mir nicht beim Gedanken an das Zelt um die Ecke, aber soviel Optionen gabs nicht. Also Vertrauen. Als wir mit dem Abendessen fertig waren und uns von den Portern verabschiedet hatten (heute musste alles schnell gehen), hörte es auf, was uns hoffen ließ. (Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...) Tag 4: Um drei sollten uns unsere Porter wecken, aber ich wurde von was anderem wach. Tropf Tropf Tropf... Nee, ne. Es pisste! Haben wir das verdient?!? Nach 3 Tagen hartem Kampf gegen Berge und uns selbst? Wir frühstückten und gingen zum Checkpoint, es nieselte nur noch. Wir waren die 2. Gruppe, nur 3 Mann vor uns, jetzt hieß es warten, der Checkpoint öffnet um halb 6. Kurz nach uns kamen aber schon die großen Gruppen, unser früher Aufbruch war richtig. Kaum war der Checkpoint besetzt gings los, im Laufschritt zur Puerta del Sol, dem Sonnentor. Hm, offensichtlich war es heute kaputt. Es pisste, als wir dort waren und von Machu Picchu war nichts zu sehen.
Also schnell weiter, aber es sollte nicht besser werden. Patchamama weinte, was das Zeug hielt. In Machu Picchu selbst trug fast jeder ein Regenzelt, der Umsatz im Ort musste echt riesig sein! So besichtigten wir alles im strömenden Regen und versuchten dabei, wenigstens die größten Pfützen zu umgehen. Am Ende waren meine Füße irgendwie das einzig wirklich trockene! Aber im Gegensatz zu den anderen hab ich eine zweite Chance, da ich morgen auf den Huana Picchu, den Berg nebenan steig und daher nochmal zurückfahre. Und angeblich wirds nach Regentagen immer sonnig... wie gesagt, die Hoffnung stirbt zuletzt... Gegen 10 gaben wir endgültig auf, ab zum Bus. Leichter gesagt als getan, Menschenmassen hatten das gleiche Ziel. Und es gab schon lautes Geschrei, wenn einer nicht gleich das richtige Ende der Schlange fand. Um 11 wars geschafft, wir saßen tropfend im Bus nach Aguas Calientes. Dort gings zum Trocknen und Auftauen erstmal in ein Restaurant. Ok, obenrum gings, meine Jacke unter der Regenjacke war nur nass, wo sie raushing und unten, weil meine Hose sich halt völlig vollgesogen hatte. Bei Tee (mit Rum) und Pizza wurde es aber langsam besser. Danach ging ich mit den anderen zum Bahnhof, da sie nachmittags zurückfuhren, die Porter brachten mich noch zum Hostel. Dort wurde erstmal alles zum Trocknen ausgebreitet, derartige Wassermassen kann mein Rucksack scheinbar nicht stundenlang aushalten... Ich selbst bin gleich weiter, hier gibts nämlich heiße Quellen ;-) Fast ne Stunde war ich in der warmen Plörre, jetzt fühl ich mich halbwegs sauber und aufgetaut. Langsam krieg ich auch wieder Hunger, werd wohl mal ne Futterstation suchen gehen. Drückt mir die Daumen, dass mein 2. Tag hier besser wird und ich doch noch ein Bild mit dem obligatorischen Berg im Hintergrund hinkrieg...
Abholen zwischen halb 6 und 6 - war dann Viertel 7, Mist ;-) Schnell war unsre Gruppe vollständig, ein Team von vier Mädels, Raelee aus Australien, Frieda und Victoria aus ScChweden und ich, alle ziemlich im gleichen Alter. Dazu vier Porter (einer davon auch Koch), zwei Guides Carlos und Saul und der Fahrer. Wir verstanden uns gleich von Anfang an ganz gut, konnte lustig werden. Nach eineinhalb Stunden Fahrt gabs ne Pause und ein Frühstück, dann gings weiter zum Startpunkt. Dort lagerten schon einige Gruppen und versuchten ihr Gepaeck irgendwo zu verstauen. Ich war schon mal ganz froh darüber, dass ich mir den Luxus eines "halben" Porters gegönnt hatte, so konnte ich meinen Schlafsack und eine weitere Tüte abgeben statt eine Schlafmatte aufgeladen zu bekommen. Auch die Entscheidung für einen Trekkingstab sollte sich noch als supertoll herausstellen (danke, Karsten...)
Die Porter rannten los, kaum waren sie beladen. Und beladen ist der richtige Ausdruck, mein großer Backpackerrucksack ist Mini dagegen, mit bis zu 25kg sind die unterwegs, teils in Sandalen und dann überholen sie dich, wenn du schnaufend am ersten Hügel hängst. Wirklich wahr, Respekt! Früher war das Gewicht übrigens nicht begrenzt, so dass manche mit 50-60kg unterwegs waren! Wir waren dann auch startklar und es ging zum Checkpoint, Ticketkontrolle und der erste von 5 Stempeln in den Pass ;-) Nach einer kleinen Steigung zu Beginn gings relativ ebenerdig, erst kurz vor der Mittagspause gings einmal steil bergauf. Schnaufend und schwitzend kamen wir an und wurden schon erwartet: Das Essenszelt stand inkl. Stühlen und Tisch, unser Kellner-Porter erwartete uns mit was pappsüßem zu trinken. Die Sonne brannte und der Bach direkt nebenan lud zum Fußbad ein (Eis!!!)
Nach kurzer Entspannung gab dann Lunch, Suppe und Reis mit Kartoffeln und verschiedenem Gemüse, superlecker! Nach nem Tee und ner kurzen Siesta gings dann weiter, die erste echte Steigung stand uns bevor. Man sah sie schon von weitem, eine diagonale Linie am nächsten Berg. 15 Min später hatten wir sie schon geschafft. Etwas tot gabs ne kurze Rast: "Morgen gehts 5h so bergauf!", meinte unser Guide zu allgemeinen Freude... Den restlichen Tag gings mehr ab- als aufwärts und meistens ziemlich gradeaus, insg. waren es 9km. Als wir gegen halb 5 im Camp ankamen, standen unsre Zelte schon und wir konnten direkt einziehen. Kurz darauf gabs Tee, Kakao und Popcorn, wenig später Abendessen, wie immer mit Suppe und Hauptspeise und Tee danach. Und wie immer superlecker! Um kurz vor 8 fielen wir dann in die Schlafsäcke, der naechste Tag sollte immerhin der hrteste werden...
Tag 2:
Weckruf mit Tee um halb 6, ja ihr lest richtig, Coca-Tee ans Bett - äähh Schlafsack!!! Ich hatte ziemlich gut geschlafen und fühlte mich fit für den Tag. Um 6 gabs Frühstück mit Omelette, Porridge (hatte ich noch nie, aber entgegen meiner Erwartungen wars voll lecker gemacht) und Brötchen. Gut gestärkt konnten die 5h und 1000 Höhenmeter kommen (und wir sprechen hier nicht von Start auf Meereshöhe und dann hoch, sondern wir waren schon auf 3200m...). Nachdem wir unsere Porter vorgestellt bekamen und umgekehrt, zogen wir los und passierten um 8 den Checkpoint (2. Stempel). Saul verließ uns hier, um in Machu Picchu wieder zu uns zu stoßen.
Die Sonne kam raus und wir waren guter Dinge. Das erste Drittel sollte 1 1/2 Stunden dauern, wobei wir nicht aufeinander warten sollten, sondern jeder musste sein eigenes Tempo finden. Ich startete langsamer als die anderen und versuchte ein erträgliches Tempo zu finden. Die teilweise sehr großen Stufen machten das nicht gerade einfach, doch es gelang mir ganz gut und ich konnte bald mit Raelee an unsren Nordlichtern vorbeiziehen. Nach je ca. 20 Min. machte ich ne kurze Pause, aber meist nur 1-2 Min., da ich mich nach längeren Stopps immer ziemlich matschig fühlte. Dies war die richtige Entscheidung, schon nach gut einer Stunde stand ich völlig unerwartet am ersten Lager, wo ein paar Frauen Getränke und Süßigkeiten verkauften (die sie nur mit ein paar Lamas dort hoch bringen mussten!!! Sie selbst schlafen auch unten im Dorf...) Ein Hoch auf meinen Camel-Pack, dadurch hatte ich 3l aufm Rücken und musste zum Trinken nie meinen Rucksack aufmachen ;-) Nach ca. 10 Min waren auch die beiden anderen da. Das zweite Drittel sollte das härteste werden, 2h, größtenteils hohe schiefe Felsstufen. Ok, los gehts, in meinem gleichmäßigen Tempo stapfte ich los. Und unglaublich, nach 1h war ich am nächsten Stop angelangt! Ich konnte es kaum glauben, aber alle um mich herum bestätigten es mir grinsend. Hier war der letzte Halt, um etwas zu kaufen, das Geld wurde zusammengelegt und für den Abend eine Flasche Rum gekauft ;-) Auf ins letzte Drittel, man konnte den Pass schon sehen, er schien mir unglaublich weit weg. Nach einem verhältnismäßig leichten Anfang, musste man sich das Ende wirklich hart erkämpfen. Den Pass immer vor Augen, das war auch gut so. Etwa 10 Min. vorm Ziel konnte ich die Leute oben jubeln hören, immer wenn einer ankam. Das Grinsen machte sich in meinem Gesicht breit und ich stapfte weiter. Und schließlich, um Punkt 12, war ich oben! Das geilste Gefuehl überhaupt, 4200m, hart erkämpft! Und das in 4 statt 5h, inkl Pausen. Nachdem die anderen auch da waren, die obligatorischen Fotos gemacht waren, Patchamama ein Opfer gebracht wurde und wir alle einen Schluck aus unsrer Rumflasche genommen hatten ;-), gings abwärts, gut 1 1/2h zum nächsten Camp. Auch hier war der Stock Gold wert! Und so fiel ich um 2 in mein Zelt, wir hatten es geschafft, Tag 2 war erledigt! Dann folgte das üblich, Mittagessen, kalte Dusche (eiskalt, mein Kopf ist erfroren), chillen, Tee und Kakao, diesmal aber mit Rum ;-) und Abendessen. Etwas später, gegen 9 fielen wir wieder in die Schlafsäcke, die Nacht sollte kälter werden, aber mit meiner Ausrüstung null Problem.
Tag 3: Der längste mit 16km. Es ging wieder los wie an Tag 2, aber zum Frühstück erwartete uns mal wieder eine neue Überraschung: Hatte unser Koch es irgendwie geschafft, auf seinem Campingkocher eine Torte zu backen! Inkl. Deko natuerlich! Sehr lecker, allerdings rächte sie sich etwas, es ging die ersten 2 Stunden bergauf... Aber gut, uns konnte nichts mehr schocken. Zwischendurch gabs auch noch eine Inkaruine und eine Lagune. Bald erreichten wir den 2. Pass, danach gings abwärts, vorbei an einigen Ruinen zum Camp, das wir schon um 11 erreichten und wo wir wieder erwartet wurden. Nachmittags gings nochmal eine Stunde mehr oder weniger bergauf, dann nur noch steil abwärts. Es sollte sich heute früh rächen...
Nach der letzten und größten Inkastätte vor Machu Picchu erreichten wir unser Camp, uns sollten nur noch 2h vom Ziel trennen. An dem Tag wäre ich auch keinen Schritt mehr gelaufen... Während wir beim Tee sassen, gings los, es schiffte wie aus Eimern. Ganz wohl war mir nicht beim Gedanken an das Zelt um die Ecke, aber soviel Optionen gabs nicht. Also Vertrauen. Als wir mit dem Abendessen fertig waren und uns von den Portern verabschiedet hatten (heute musste alles schnell gehen), hörte es auf, was uns hoffen ließ. (Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...) Tag 4: Um drei sollten uns unsere Porter wecken, aber ich wurde von was anderem wach. Tropf Tropf Tropf... Nee, ne. Es pisste! Haben wir das verdient?!? Nach 3 Tagen hartem Kampf gegen Berge und uns selbst? Wir frühstückten und gingen zum Checkpoint, es nieselte nur noch. Wir waren die 2. Gruppe, nur 3 Mann vor uns, jetzt hieß es warten, der Checkpoint öffnet um halb 6. Kurz nach uns kamen aber schon die großen Gruppen, unser früher Aufbruch war richtig. Kaum war der Checkpoint besetzt gings los, im Laufschritt zur Puerta del Sol, dem Sonnentor. Hm, offensichtlich war es heute kaputt. Es pisste, als wir dort waren und von Machu Picchu war nichts zu sehen.
Also schnell weiter, aber es sollte nicht besser werden. Patchamama weinte, was das Zeug hielt. In Machu Picchu selbst trug fast jeder ein Regenzelt, der Umsatz im Ort musste echt riesig sein! So besichtigten wir alles im strömenden Regen und versuchten dabei, wenigstens die größten Pfützen zu umgehen. Am Ende waren meine Füße irgendwie das einzig wirklich trockene! Aber im Gegensatz zu den anderen hab ich eine zweite Chance, da ich morgen auf den Huana Picchu, den Berg nebenan steig und daher nochmal zurückfahre. Und angeblich wirds nach Regentagen immer sonnig... wie gesagt, die Hoffnung stirbt zuletzt... Gegen 10 gaben wir endgültig auf, ab zum Bus. Leichter gesagt als getan, Menschenmassen hatten das gleiche Ziel. Und es gab schon lautes Geschrei, wenn einer nicht gleich das richtige Ende der Schlange fand. Um 11 wars geschafft, wir saßen tropfend im Bus nach Aguas Calientes. Dort gings zum Trocknen und Auftauen erstmal in ein Restaurant. Ok, obenrum gings, meine Jacke unter der Regenjacke war nur nass, wo sie raushing und unten, weil meine Hose sich halt völlig vollgesogen hatte. Bei Tee (mit Rum) und Pizza wurde es aber langsam besser. Danach ging ich mit den anderen zum Bahnhof, da sie nachmittags zurückfuhren, die Porter brachten mich noch zum Hostel. Dort wurde erstmal alles zum Trocknen ausgebreitet, derartige Wassermassen kann mein Rucksack scheinbar nicht stundenlang aushalten... Ich selbst bin gleich weiter, hier gibts nämlich heiße Quellen ;-) Fast ne Stunde war ich in der warmen Plörre, jetzt fühl ich mich halbwegs sauber und aufgetaut. Langsam krieg ich auch wieder Hunger, werd wohl mal ne Futterstation suchen gehen. Drückt mir die Daumen, dass mein 2. Tag hier besser wird und ich doch noch ein Bild mit dem obligatorischen Berg im Hintergrund hinkrieg...
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