Mittwoch, 8. August 2012

Potosi - Tief im Berg 8.8.

Heute früh kostete es mich schon einige Überwindung aus meinem Schlafsack und den drei Decken zu kriechen... Echt kalt! Dann gabs einen dieser leckeren :-) löslichen Kaffees mit einer typischen seltsamen Semmel und noch komischerer Margerine, naja, immerhin war der Kaffee heiß!!!
Dann gings los, im Hof traf ich auf meinen Guide, einen echten Ex-Minero, würde auf 30-40 Jahre tippen, auch wenn er viel älter aussah. V.a. zahntechnisch... Eigentlich dachte ich ja, das wird total touristisch, da ich die Tour im Hostel gebucht hatte, und hab mich schon wieder auf nen Zamschiss vom Karsten eingestellt, aber Fehlanzeige. Ich war der einzige Gringo weit und breit. Im Hostel wurde ich mit oranger Schutzkleidung, Helm und Gummistiefeln ausgestattet, dann gings los zum Markt der Mineros, wo wir nach ausführlichen Erklärungen von Antonio verschiedene Geschenke für die Mineros kauften: Saft, Kekse, Coca (gar nicht mal so schlecht und soll einem in der Höhe helfen), 96%igen Alkohol zum Trinken (Spiritus kann auch kaum schlechter schmecken),... und Dynamit... Dann gings per Bus hinauf auf den Berg, Cerro Rico, in dem seit über 500 Jahren Silber abgebaut wird. Nun gut, heute kaum mehr, früher war Potosi wohl eine der reichsten Städte in Südamerika... Und dann gings für die nächsten 2h hinab ins Dunkle. Krass! Mit den Minen, die man bei uns zu Hause besichtigen kann, in keiner Weise zu vergleichen!!! Und auch kaum zu beschreiben, wahrscheinlich nicht mal, wenn ich euch meine Fotos zeige. Minenarbeiter werden hier nicht alt, die meisten sterben aufgrund des ganzen Staubs, der sich in der Lunge absetzt.
Also, wie gesagt, wirklich beeindruckend! Ich glaub die Fotos muss ich meinen Schülern zeigen, damit sie mal sehen, wie andere Teenager leben! Und das alles unter Bedingungen wie im Mittelalter. Abgesehen davon, dass es jetzt elektrische Stirnlampen statt Kerzen gibt...
Ich war froh, als ich nach 2h wieder ans Tageslicht durfte! Und noch besser war die Dusche, auch wenn sie mehr getröpfelt hat... Zumindest war sie warm. Und vermutlich die letzte für die nächsten 4-5 Tage... Später gehts im Nachtbus nach Tupiza, von wo aus meine viertägige Tour in die Salar de Uyuni startet. Ohne Dusche, Heizung (bei Minusgraden...) und selbstverständlich ohne Internet... Ihr müsst euch also ein paar Tage gedulden bis ich mich wieder melden kann...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen